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Rezension: Mobiles Webdesign3 min read

Das mobile Web wird stetig weiterentwickelt und wird zunehmend von der breiten Masse der User genutzt. Manuel Biel bringt mit „Mobiles Webdesign“ das erste deutschsprachige Werk das sich ausführlich mit diesem Thema befasst. Das Werk kann mit vielen Details und Hintergrundinformation überzeugen und bietet Einsteigern einen detailierten Blick auf das Erstellen von Websites für das mobile Web.

Der Autor beginnt „Mobiles Webdesign“ mit drei Einleitungskapiteln, bevor er sich tatsächlich der Produktion von Webseiten für mobile Endgeräte widmet. Im ersten Kapitel vermittelt eine äußerst detaillierte Einführung zu den Bereichen Mobilfunktechnologien und Mobile Commerce den Leser rasch die nötigen Fakten. Als nächstes werden unterschiedliche Herangehensweisen an mobile Webgestaltung und das Informationsdesign einer mobilen Internetseite erörtert. Biel widmet seinen Einführungskapiteln bewusst viel Raum, um das Nischenthema „mobiles Webdesign“ für eine möglichst große Zielgruppe transparent und interessant zu gestalten. Das gelingt ihm hier durchaus.

Webdesign für mobile Endgeräte
Mit Kapitel vier beginnt der Hauptteil. In diesem kurzen Kapitel erörtert Biel prägnant die wichtigsten Fallstricke von mobilen Webseiten und wie man diese vermeidet. Das eigentliche Kernkapitel des Buches beginnt mit einer 20-seitigen Zeitreise zehn Jahre in die Vergangenheit, in der mobile Websites noch in WML (Wireless Markup Language) definiert wurden. Erst danach widmet sich der Autor den aktuellen Technologie XHTML-MP (eXtensible Hypertext Markup Language Mobile Profile) und CSS-MP (Cascading Stylesheets Mobile Profile). In „Mobiles Webdesign“ werden primär die XHTML-Tags für Formulardarstellungen anhand von illustrierten Beispielen erläutert. Eine komplette Übersicht aller verfügbaren XHTML-Elemente findet der Leser allerdings im Anhang. Leider verzichtet Biel auf ein größeres Beispiel – die dem Designer zur Verfügung stehenden Möglichkeiten werden somit nie als Ganzes beleuchtet. Das vom W3C heraus gegebene Dokument „Mobile Web Best Practice“ ist Inhalt des nächsten Kapitels. Dabei handelt es sich aber nur um eine ausformulierte Übersetzung des englischsprachigen Dokumentes. Für die Leser ist es dennoch von Interesse, da es klare Tipps und Hinweise für erfolgreiches Design gibt. Unterschiedliche Eigenschaften von Endgeräten sind eines der Hauptprobleme beim Webdesign für Mobiletelefone. Der Autor erörtert in Kapitel sieben die technischen Möglichkeiten von UAProf (User Agent Profile) und WURFL (Wireless Universal Ressource File), um dem jeweiligen Endgerät die am besten passende Variante zur Verfügung zu stellen. Zum Abschluss von „Mobiles Webdesign“ kommen vier Experten zu Wort, die von ihren Visionen das mobile Internet betreffend erzählen.

Schön geschrieben und gut strukturiert
Manuel Biel gibt sich redlich Mühe, ein breites Publikum anzusprechen. Einfache Formulierungen und ein guter Einleitungsteil erleichtern auch Branchenfremden den Einstieg in die Thematik. Auch die punktuellen Zusammenfassungen am Ende jedes Kapitels sind didaktisch wertvoll.

Literaturarbeit?
Manuel Biel orientiert sich teilweise sehr stark an den Ideen und Erkenntnissen von Cameron Moll, der diese in seinem Buch „Mobile Web Design“ 2007 veröffentlicht hat. Auch das Best-Practice-Kapitel gibt nur Erkenntnisse aus dem W3C-Dokument wieder und bringt keine eigenen Ideen des Autors ein. Das ist nicht nur schade, sondern auch ein eindeutiges Versäumnis des Autors. „Mobiles Webdesign“ ist größtenteils nur eine Zusammenfassung und Verdichtung von frei verfügbaren Informationen zum Thema.

Fachlich unvollständig
Webdesign für mobile Endgeräte hört nicht bei der Erstellung einer mobil optimierten Website mit den im Buch erläuterten Technologien auf. Themen wie beispielsweise „Multi-Plattform- Testing“, „Browser- und Plattform-Anpassungen“ sowie „dynamische Inhalte“ werden leider nicht erwähnt. Auch sind einzelne Teile des Buches teilweise zu kurz oder nicht ausreichend praxisrelevant. Ein durchgehendes Beispiel mit den Design-Techniken und Adaptionsfeatures wäre sehr sinnvoll gewesen.

Fazit
Mit etwas Aufwand und ordentlicher Internetrecherche erreicht man denselben Informationsstand wie nach der Lektüre dieses Buches. Wer Englisch scheut und lieber ein schön aufbereitetes, deutschsprachiges Buch in Händen hält, kann zu „Mobiles Webdesign“ greifen. Anfänger finden darin einen guten, leicht nachvollziehbaren Einstieg.

Infos
Titel: Mobiles Webdesign
Autor: Manuel Biel
Verlag: Galileo Computing (1. Auflage, Juni 2008 / galileocomputing.de)
Umfang: 302 Seiten
ISBN: 978-3836211536
Preis: 34,90 Euro

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