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Rezension: AJAX Hacks3 min read

Die deutsche Übersetzung von AJAX Hacks ist ein hervorragendes Handbuch für alle, die bereits mit der Entwicklung von dynamischen Webseiten vertraut sind und anhand von praktischen Beispielen rasch in die Thematik einsteigen wollen. Die gut portionierten „Hacks“ liefern fertige Lösungen für konkrete Anwendungen und sind dank hoher Praxisrelevanz gut in bestehende Anwendungen integrierbar.

Der Hype schlechthin im Web – oder besser gesagt: im Web 2.0 – ist derzeit wohl AJAX (Asynchronous Javascript and XML) und wird von allen größeren IT-Verlagshäusern mit ausreichend Buch-Material unterstützt. AJAX Hacks geht dabei einen eigenständigen Weg und verzichtet auf die in manch anderen Büchern doch sehr üppig ausfallende Einführung in XHTML/CSS beziehungsweise JavaScript/DOM und beginnt gleich im ersten Kapitel mit den Grundlagen des XMLHttpRequest-Objektes. Aufbauend darauf zeigen die ersten drei Kapitel dieses Buches wie man AJAX im Umfeld alltäglicher Web-Entwicklung einsetzen kann, um zum Beispiel Formulare ohne Seiten-Refresh an den Server zu übermitteln oder um dynamische Inhalte nachladen zu lassen.

Mashups und Libarys
In Kapitel vier findet der Leser „Hacks“ zu konkreten AJAX-Anwendungen. Es wird unter anderem erläutert, wie man mit Hilfe der Google-Maps-API Landkarten auf seiner Webseite einbettet und nutzt oder wie man sich über die API von weather.com metrologischen Daten über seiner Region anzeigen lässt. Weitere erwähnenswerte Beispiele sind unter anderem der in vielen AJAX-Büchern verwendete RSS-Feed-Reader oder E-Mail-Versand per XMLHttpRequest.
Kapitel sechs und acht widmen sich kurz dem Einsatz der bekannten AJAX- bzw. JavaScript-Bibliotheken prototype, rico und script.aculo.us. Es werden die AJAX typischen Effekte wie Drag&Drop, Auto-Complete-Feld, in-Text Editor und noch weitere vorgestellt. Diese beiden Kapitel sind mit insgesamt mit nicht mal 50 Seiten etwas zu kurz geraten, da die drei erwähnten Bibliotheken noch viel mehr an Funktionen und Effekten zu bieten haben.

Unterschiedliche Sprachen
AJAX Hacks bezieht sich nicht explizit auf eine zu verwendende Scriptsprache auf der Server-Seite, sondern gibt nur ab und an Hinweise wie eine mögliche Implementierung aussehen könnte. Hier wird meistens auf Java Servlets zurückgegriffen. Auch im Buch enthalten ist eine Einführung in AJAX mit Ruby on Rails und wie Java mit JavaScript über das DWR (Direct Web Remoting) zusammen spielt.

Problemfelder von AJAX
Dass AJAX nicht nur positive Seiten hat verschweigt AJAX Hacks nicht, bietet aber gleich mögliche Lösungen für die Probleme, die sich durch das dynamische Laden von Inhalten ergeben können. Dem Leser wird gezeigt, wie er trotz dynamischen Manipulierens des Seiten-Inhaltes die Zurück- und Bookmark- Funktionalität des Browsers verwenden kann und wie er XMLHttpRequest Anfragen außerhalb der eigenen Domain einsetzen kann.

Roter Faden
Wer schone einige andere Bücher aus der Hacks-Reihe gelesen hat, ist es gewohnt, dass die einzelnen „Hacks“ teilweise isoliert betrachtet werden und kein durchgehender roter Faden erkennbar ist. Dies ist bei AJAX Hacks nicht der Fall, denn das Buch portioniert die einzelnen Hacks aufeinander aufbauend, so dass sich die ersten acht Kapitel des Buches wie ein klassisches Lehrbuch lesen. Nur in Kapitel neun reißt dieser Faden etwas ab.

Fazit
AJAX Hacks sticht in der Menge der am Markt verfügbaren AJAX-Bücher eindeutig heraus, da es ein schnelles Nachschlage- und Lösungswerk für alltägliche Programmiersorgen ist. Das Buch zeigt in vielen Beispielen auf, was mit AJAX möglich ist und wie es in der Praxis zu nutzen ist.

Infos
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Titel: AJAX Hacks
Autor: Bruce W. Perry (Deutsche Übersetzung von Kathrin Lichtenberg)
Verlag: O’Reilly (1. Auflage, September 2006 / oreilly.de)
Umfang: 472 Seiten
ISBN: 3-89721-467-9
Preis: 34,90 Euro

One reply on “Rezension: AJAX Hacks3 min read

Ich habe mich bisher an Ajax nicht gerangewagt. Zum einen weil ich dachte: Braucht keiner, zum anderen weil mir die geeignete Einstiegslektüre fehlt. Beide Argumente schwinden langsam. Mit Ajax kann man wirklich geile Sachen machen. Nochdazu ohne Plugins und Gedöns. Da ich jetzt auch noch eine erschwingliche Einstiegslektüre gefunden habe werd ich wohl nicht mehr drumrumkommen.

Herzlichst, der Sudoku-Blogger.

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