Rezension: JavaScript3 min read

Mit JavaScript – Das umfassende Referenzwerk bringt O’Reilly die lang erwartete, überarbeitete Fassung des inoffiziellen JavaScript-Standardwerkes. Im Vergleich zur zweiten Auflage, die vor rund fünf Jahren erschienen ist, bietet das vorliegende Werk vor allem Aktualisierungen im Bereich Document Object Modell (DOM) und dem momentanen Hype-Thema „Asynchronous Javascript and XML (AJAX)“. Mit seinem Umfang von 1100 Seiten trägt das Werk mit Recht den Untertitel Das umfassende Referenzwerk und kann auch weiterhin dank hoher Qualität als Standardwerk auf dem Gebiet JavaScript gehandelt werden.

JavaScript wird oft als die am meisten missverstandene Programmiersprache bezeichnet. Der Autor räumt mit den Missverständnissen auf und beweist, dass JavaScript zu Unrecht von vielen Programmieren nur belächelt wird. Dazu gliedert er sein Werk in zwei große Bereiche: Neben einem klassischen Lehrbuchteil bietet JavaScript eine rund 500 Seiten fassende Referenz, die in einer alphabetischen Ordnung alle Klassen, Methoden, Funktionen und weitere Bestandteile der Sprache beschreibt.

Theorie und Praxis
In den beiden Abschnitten des Lehrbuchteils lernt der Leser alles, was er über die Sprache JavaScript wissen muss und wie er sie in der clientseitigen Browser-Programmierung richtig einsetzt. Der zweite Teil zur Theorie des Sprachkerns von JavaScript bringt dem Leser auf rund 250 Seiten die Grundzüge und die Basiskonzepte von JavaScript 1.5 bei. Dabei ist dieser Teil sehr umsteigerfreundlich verfasst und bietet zusätzlich in den Fußnoten Hinweise für Java- und C++-Entwickler. Einsteiger ohne jegliche Programmiererfahrung werden allerdings mit dem hochtechnisch Schreibstil des Autors Probleme haben. Sie sollten auf ein Einsteigerwerk zurückgreifen oder sich mit den allgemeinen Grundlagen von Programmiersprachen vertraut machen, die vom Autor hier schon vorausgesetzt werden. Dass JavaScript nicht viel mehr als den Namen mit Java gemeinsam hat, findet der Leser spätestens in den Kapiteln über die objektorientierten Konzepte in JavaScript heraus.

Nachdem der Leser in diesem Teil des Buches alles über die Grundzüge von JavaScript gelernt hat, geht es im nächsten daran, dieses Wissen praktisch in der clientseitigen Browser-Entwicklung umzusetzen. JavaScript – Das umfassende Referenzwerk deckt dabei umfassend Bereiche wie zum Beispiel das Event Framework, XML-Verarbeitung, DHTML-Effekte, Cookies und vieles mehr ab. Neu in dieser Auflage sind die Kapitel über das W3C-DOM und die Handhabung des XMLHttpRequest-Objektes für AJAX. Auch auf die Probleme, ausgelöst durch unterschiedliche JavaScript-Implementierungen in den verschiedenen Browsern, wird detailliert eingegangen. Man kann mit gutem Gewissen behaupten, dass der Leser in diesem Teil des Buches alles über die clientseitige Web-Programmierung erfährt.

Die Referenz
Nach den beiden Lehrbuch-Teilen des Werkes findet der Leser eine Referenz aller in den vorigen Teilen besprochenen Funktionen und Methoden in alphabetische Reihenfolge. Auch diese Kapitel entsprechen der hohen Qualität der bisherigen Teile und sind sehr detailliert ausgefallen. Neben einer Beschreibung des syntaktisch korrekten Einsatzes der jeweiligen Funktion und eines Implementierungsbeispieles findet sich auch immer ein Hinweise auf die API- oder JavaScript-Version des Elements, so dass man Browserinkompatibilitäten einfach erkennen kann.

Ohne Makel
Eines sucht man in JavaScript sicherlich vergebens: grobe Fehler oder sonstige Ungereimtheiten. Die hohe Qualität des Buches ist auf hochkarätige Gutachter wie zum Beispiel der JavaScript-Größe Douglas Crockford zurück zu führen. Auch die deutsche Übersetzung ist gut gelungen und gibt sich keine Blöße. Hier war man sehr konsequent und hat alles, inklusive der Quellcode-Kommentare und sogar Screenshots, übersetzt.

Fazit
JavaScript – Das umfassende Referenzwerk sollte bei jedem, der sich mit dieser Sprache beschäftigt, im Bücherregal stehen. Auf den 1100 Seiten findet der JavaScript-Entwickler alles was er für seine tägliche Arbeit braucht. Durch die geschickte Teilung in den Lehrbuch- und Referenzteil kann das Buch auf vielfältige Weise eingesetzt werden und ist auch als universelles Nachschlagewerk für den fortgeschritteneren Entwickler von großem Nutzen.

Infos
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Titel: JavaScript – Das umfassende Referenzwerk
Autoren: David Flanagan
Verlag: O’Reilly (3. Auflage, April 2007 / oreilly.de)
Umfang: 1100 Seiten
ISBN-10: 3-89721-491-1
ISBN-13: 978-3-89721-491-0
Preis: 54,90 Euro

Comments

One response to “Rezension: JavaScript3 min read

  1. […] solche Dinge waren ganz oben in der Liste und nicht weiter verwunderlich. Aber dass O’reilly meine Rezension auf ihrer Homepage featuren und dann noch einen Backlink setzten hätte ich mir echt […]

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